11.02.2009 neue musikzeitung

Mind the Gap! Eine neue Veranstaltungsreihe der Frankfurter Gesellschaft für Neue Musik im Haus am Dom

(nmz/kiz) Mit „Mind the Gap!“ setzt die 2003 gegründete Frankfurter Gesellschaft für Neue Musik (FGNM) ihre kontinuierliche Arbeit im Bereich der regionalen Kunstvermittlung, der Förderung von Zeitgenössischer Musik und Belebung des Frankfurter Konzertlebens fort.

 

In einem neuen Veranstaltungsformat werden ein Jahr lang monatlich auf ein Thema bezogene Konzerte, (klang-)künstlerische Arbeiten und Dialoge zwischen WissenschaftlerInnen und KünstlerInnen unterschiedlicher Disziplinen präsentiert. Das Programm gibt dem Publikum die Möglichkeit, sich über neueste Strömungen der zeitgenössischen Musik zu informieren, aktuelle Klangerfindungen zu erleben und gleichermaßen an einem öffentlich geführten ästhetischen Diskurs teilzuhaben.

Schließlich finden als Ergebnis einer längeren inhaltlichen Zusammenarbeit mit der FGNM begleitende Seminare an den Instituten für Musikwissenschaft und für Kunstpädagogik der Goethe Universität Frankfurt Main statt, für die PD Dr. Marion Saxer und Prof. Dr. Verena Kuni federführend sind.

Damit knüpft die neue Reihe der FGNM zum einen an ihre erfolgreiche Konzertreihe »frequenzen« an, die von 2004 bis 2008 in Kooperation mit der Dresdner Bank stattfand und in 50 Konzerten den Schwerpunkt auf die Präsentation von Künstlerinnen und Künstlern aus dem Rhein-Main-Gebiet legte; darüber hinaus wird die Tradition der Gesprächsreihe weitergeführt, die sich 2007/2008 in Kooperation mit dem Institut für zeitgenössische Musik der Frankfurter Musikhochschule unter dem Titel »resonanzen« an acht Abenden mit dem Thema »Experimentelle Musik und (Klang)kunst im interdisziplinären Dialog« beschäftigte.

„Mind the Gap!“ hat das Spiel der Künste mit den medialen Möglichkeiten zum Thema und richtet die Aufmerksamkeit auf Lücken, die sich zwischen den eingespielten Medienkanälen auftun – Bereiche, in denen die Medien nicht allein in ihrer Verbreitungsfunktion genutzt, sondern zu Bestandteilen der künstlerischen Arbeit selbst gemacht werden. Damit möchte die Reihe einen Beitrag leisten zur Diskussion der Rolle der Künste in der aktuellen Medienkultur.

Die Auftaktveranstaltung widmet sich unter dem Titel »switching/shifting/drifting« am 18. Februar, 20.00 Uhr, den Schnittstellen zwischen Klavier, Elektronik und Video. Die Pianistin Rei Nakamura spielt Kompositionen von Annesley Black, Michael Beil, Marc Barden und Orm Finnendahl. Durch den trickreichen Einsatz von Videotechnik und Live-Elektronik wird ein medial ausgelöster Wechsel der Wahrnehmungsebenen inszeniert.