05.12.24
20:00
Uhr
studioNAXOS
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Wer es wagt, den Göttern den Himmel streitig zu machen, wird mit einem Leben auf Erden bestraft.Die Logik von Kampf und Bestrafung setzt sich una…

PROMETHEUS nach Franz Kafka

Wer es wagt, den Göttern den Himmel streitig zu machen, wird mit einem Leben auf Erden bestraft.
Die Logik von Kampf und Bestrafung setzt sich unaufhörlich fort. Egal, wie weit manzurückschaut, scheint es, als habe sich das menschliche Dasein aus diesen Polen entwickelt – und im Umkehrschluss haben wir diese Logik auf alle anderen Lebewesen und Wesen übertragen. Prometheus, der zur Strafe ewig an den kaukasischen Felsen gekettet ist, ist längstmehr als nur eine Figur; er ist ein Sinnbild für den existenziellen Kampf ums Dasein. Er schenkte uns das Feuer und damit die Fähigkeit zur Technologie, dank der wir lange Zeit zugewinnen schienen – in der vermeintlichen Hoffnung, als menschliche Göttergestalten den Himmel auf Erden zu erreichen. Doch in Wahrheit sind wir nicht weiter fortgeschritten als zum Anfang unserer Erzählungen. Jede Niederlage wurde für die Menschen zum Beginn eines neuen Aufbegehrens. Doch ist nicht auch eine Existenz denkbar, die kein Überlebenskampf ist?

Ausgehend vom brasilianischen Jiu-Jitsu lösen wir Würge- und Haltegriffe aus der Logik des Gefechts und erproben eine Form des Niederlegens, die nicht als Aufgabe verstanden wird. So entsteht eine Choreografie, die auf den Widerstand gegen das Irdische verzichtet und nach einer Verbindung zum Boden sucht, die bei Kafka ihren Anfang nimmt: „[…] drückte sich Prometheus im Schmerz vor den zuhackenden Schnäbeln immer tiefer in den Felsen, bis er mit ihm eins wurde.“


PERFORMANCE: Camilla Fiumara, Muawia Harb, Johanne Schroeder, Santiago Mariño
CHOREOGRAFIE: Simon Möllendorf
DRAMATURGIE: Björn Fischer
MUSIK: Richard Millig, Björn Fischer
IDEE: Simon Möllendorf, Björn Fischer

Eine Tanzperformance von Dorfproduct, in Koproduktion mit dem Produktionshaus NAXOS

Gefördert von: Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Kulturamt Frankfurt am Main, Naspa Stiftung

Eintritt: solidarischer Preis, zahl was du kannst!