Der Hamburger Kontrabassist John Eckhardt stellt den gegenwärtigen Stand seines abendfüllenden Zyklus “Xylobiont“ für Kontrabass Solo vor…
Der Hamburger Kontrabassist John Eckhardt stellt den
gegenwärtigen Stand seines abendfüllenden Zyklus
“Xylobiont“ für Kontrabass Solo vor – ein work-in-progress,
das sich in mittlerweile rund 50 Konzerten rund um den
Globus stetig weiterentwickelt hat. Das Wort bedeutet
unter Biologen soviel wie “mit / am / vom Holz leben” und
verweist auf eine organische und archaische Musik, die sich
weder aufschreiben lässt, noch rein improvisiert ist. Sie
beruht zum einen auf einer speziellen, teils eigens entwikkelten Spieltechnik, die vom täglichen Umgang mit neuer
Kompositionsmusik inspiriert ist, sowie auf einer jahre –
langen Praxis der Improvisation, die immer neue Arten der
Klangerzeugung und Herangehensweisen erforscht.
In vielfältigen Versuchsanordnungen und Rückkopplungen
zwischen Körper und Sinnesapparat und dem 130 Jahre
alten Klangerzeuger werden sowohl die physikalischen als
auch die kulturellen Eigenschaften des Instrumentes hörbar
und gemeinsam hörend mit dem Publikum erforscht. Klang,
Form und Verlauf sind Ergebnis eines ständigen Prozesses
von Beobachtung und behutsamer Beeinflussung – eine
Expedition durch unbekannte klingende Wälder und
Gehölze.
Wie ein heutiger Jäger und Sammler ist John Eckhardt seit
nahezu drei Jahrzehnten in der Musik von heute präsent
mit einem Schwerpunkt auf interdisziplinären Projekten,
die sich den Themen Öko logie, Evolution und Vielfalt
widmen. Als Kontra- und E-Bassist hat er ein verzweigtes
Narrativ aus Soloprojekten entwickelt, und arbeitet als
Ensemblemusiker mit dem Klangforum Wien und den
Ensembles Modern, Musikfabrik and Resonanz zusammen.
Er hat hunderte Werke uraufgeführt und auf mehr als
40 Alben mitgewirkt auf Labels wie Touch, Mode, Kairos,
Act und seiner eigenen Edition, Depth of Field Music.
John Eckhardt ist in Europa, Asien sowie in Nord- und
Südamerika aufgetreten und hat mit einem weiten Feld
von Künstlern zusammengearbeitet – von Pierre Boulez,
Helmut Lachenmann, Evan Parker, Eric Schaefer, Peter
Evans und Peter Brötzmann bis hin zu einem weiten Feld
von Künstlern der jüngsten Generation. Er hat eine Reihe
international beachteter Solo-Releases in besonderen
Kunst-Editionen veröffentlicht und verwendet unter –
schiedlichste Bass-Instrumente, um in Klang-Installationen
die Akustik und Geschichte von Orten, Räumen und
Landschaften zu erkunden. Wie seine Arbeit unter den
Pseudonymen Fatwires und Forresta widmet sich auch sein
Basswald DJ Podcast experimentelleren Seiten der Sound
System Culture. Eine weitere seiner Leidenschaften bildet
außerdem die Fotografie. Neben regelmäßigen Master –
classes lehrt John Eckhardt als Dozent für Improvisation an
der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.
Eintritt: 20€